Karte Uganda

Karte Uganda

Donnerstag, 23. Dezember 2010

„Wer eine Reise nach Mombasa macht,…“, „Die Epic Fail Woche“ oder einfach „Hakuna Matata“

Meine lieben Leserinnen und Leser,


eigentlich wollte ich mich erst im Januar wieder melden, aber die Ereignisse der letzten Woche schreien geradezu nach einem Bericht. Also aufgepasst:

Am 12.12. ging es in Mbale mit einem Bus auf in Richtung Nairobi. Im Bus wartend ist dann eine Gruppe Ugander singend und mit Palmwedeln an uns vorbeigezogen: Beschneidungszeit in Mbale. Die betreffende Person ist weiß angemalt und läuft geraume Zeit umher, um dann im entscheidenden Moment ohne ein Zucken den Schmerz ertragen zu können. Als es dann endlich losging war schlafen zu können eindeutig eine Herausforderung, weil man bei den Schlaglöchern immer einige Zentimeter in die Luft geschmissen wurde. An der Grenze angekommen war dann alles etwas anders, als ich es mir vorgestellt hätte: nicht wirklich gut beleuchtet und wir mussten zu Fuß zwischen all den LKWs durch über die Grenze laufen. Im Morgengrauen waren wir dann endlich etwas durchgefroren in Nairobi und haben uns über den Tag den Uhuru Park, das Kenyatta Mausoleum, eine große Moschee und noch einiges mehr angeschaut. Wir waren sogar ganz oben auf dem Kenyatta Conference Center und hatten einen wunderschönen Blick auf die Skyline Nairobis. Überhaupt unterscheidet sich Kenya unglaublich von Uganda, vor allem Nairobi und Mombasa. Dort gibt es sogar Mülleimer und die Straßen sind sauber, beleuchtet und ohne Schlaglöcher. Ich habe mich fast ein bisschen wie in Europa gefühlt. Im Stadtparkt gab es sogar Tretboote, Hüpfburgen und Kinderschminken und wir haben es uns nicht nehmen lassen eine Runde Kettenkarussell vor der Skyline Nairobis zu fahren. Einfach traumhaft!

Nachts ging es dann wieder weiter mit dem Bus nach Mombasa und komischer Weise haben wir diese Nacht nicht gefroren, sondern geschwitzt…. Mysteriöse Sache dieses Kenia. Nachdem wir dann dort unser Backpackers endlich gefunden hatten, hat es uns fast die Sprache verschlagen. Mitten im Villenviertel steht eine wunderschöne Villa mit Garten, in der lauter interessante Menschen aus aller Welt zusammenleben- und das auch noch nur 10 min vom Strand entfernen! Mombasa ist ein unglaublich heißes Pflaster und duschen ist eigentlich überflüssig, weil man nur aus dem Haus gehen und 10 Meter laufen muss, um wieder so verschwitzt wie vorher zu sein. Wir haben uns das Rote Kreuz dort angeschaut, die großen Stoßzähne, die einfach über die Straße ragen, Fort Jesus, eine wunderschöne alte Festung, und natürlich den Markt. Außerdem ging es einen Tag noch nach Malindi, was auch ein sehr hübsches Städtchen ist. Das einzig negative, das ich leider von Mombasa zu berichten habe, ist, dass ich hier das erste Mal in meinem Leben beklaut wurde. Und das auch gleich richtig: Handtasche mit ca. 100€, Handy, Ledergürtel und am schlimmsten mit meiner 5 Monate alten Canon Spiegelreflexkamera mitsamt den wunderschönen Fotos von Nairobi und Mombasa. Glücklicherweise war meine Visakarte nicht mit dabei, was ich allerdings nicht wusste und sie hab sperren lassen… Den Schock habe ich weitgehend wieder überwunden, ist aber trotzdem ärgerlich. Was mir in meiner Betrübten Stimmung allerdings sehr geholfen und mich aufgemuntert hat: die Straßenverkäufer, die auf mein trauriges Gesicht nur meinten „Hakuna Matata“.

Meine Stimmung habe ich dann am letzten Tag noch versucht damit zu heben nochmal einen richtig schönen Strandtag einzulegen. Ein kleines hölzernes Segelboot ist extra nur mit mir hinaus in den indischen Ozean gefahren, wo ich dann im Marine Parc schnorcheln war. Es ist einfach wunderschön dort. Ich habe noch nie so viele bunte Fische gesehen (außer natürlich im Aquarium). Sogar Nemo (offiziell Clownfisch genannt) war mit dabei. Ein Schwarm von Fischen ist gleich am Anfang um mich herum geschwommen und die Fische kamen bis direkt vor meine Nase. Als die jedoch versucht haben mich anzuknabbern fand ich das dann nichtmehr so toll. Die Korallen waren auch einfach nur toll und ich hätte ewig so weiterschwimmen können, hätte ich da nicht dieses gelb schwarze etwas gesehen. Nach eifrigem googeln bin ich auch davon überzeugt, dass es wirklich eine Seeschlange und keine Moräne war, wie mir der Kapitän weißmachen wollte. Aber ich meine er wollte mir auch erzählen, dass es hier keine Haie gibt, was auch nicht wirklich der Wahrheit entspricht. Wie auch immer mein entsetzter Unterwasserschrei war sogar noch auf dem Boot zu hören und jeder der mit kennt weiß, wie groß meine Schlangenfurbie ist. Danach war ich war noch ein bisschen im Wasser, aber die ständige Furcht sie könnte hinter mit herschwimmen hat mir dann doch etwas den Spaß verdorben. Da bin ich dann doch lieber wieder an den schneeweißen Strand mit den schönen Palmen zurück, an dem ich sogar jeden Morgen zum schwimmen war. Nach einiger Zeit des Muschelsuchens habe ich dann mit einer Weihnachtsmütze bestückt noch mein erstes Kamel bestiegen und bin am Strand entlang geritten. Dieses herrliche Weihnachtsfoto bekommt ihr leider erst im Januar (ist ja leider/zum Glück nicht auf meiner Kamera). Die Busfahrt nach Nairobi war einfach unglaublich bequem, weil der Platz neben mir frei war, was in afrikanischen Busen vielleicht in einem von 200 Fällen vorkommt. Wieder in Nairobi habe ich mir dann das Nationalmuseum angeschaut. Wirklich empfehlenswert! Dazu gehört auch ein Reptilien Haus, in dem man die ganzen herrlich giftigen Schlangen Ostafrikas bestaunen kann. Auf Grund meines Schlangenerlebnisses am Tag zuvor und weil ich mit dem Gedanken spiele auf Sansibar meinen Tauchschein zu machen, habe ich entschlossen etwas gegen meine Schlangenängste zu unternehmen. Und glaubt es mir oder glaubt es nicht (Beweisfoto kommt ebenfalls im Januar) ich habe es tatsächlich geschafft eine Schlange um meinen Hals hängen zu haben ohne in panische Angst zu verfallen. Natürlich gebe ich zu, dass es einige Minuten der Annäherung gedauert hat, bis ich mit diesem Wesen Freundschaft geschlossen habe. Aber jetzt bin ich doch schon ziemlich stolz das geschafft zu haben und werde weiter Schlangen um meinen Hals legen. Wenn es sein muss so lange bis ich wirklich keine Angst mehr davor habe.

Meine gerade wieder gehobene Stimmung wurde wieder gesenkt, als wir mit unserem Bus losgefahren sind. Ich-mal wieder am schlafen- wache auf und sehe wie alle Leute panisch den Bus verlassen und sogar aus dem Fester springen, nachdem wir gerademal 1km gefahren sind. Die Erklärung: Der Bus hat angefangen zu brennen. Aber egal auch das und sogar die ganze Nacht auf einer Straße in Nairobi(eine der gefährlichsten Städte Afrikas) bis um 4 Uhr morgens (bis ein neuer Bus kam) habe ich überlebt. Was mich dabei am nervösesten gemacht hat war der Gedanke ich könnte es nichtmehr rechtzeitig zum Flughafen schaffen, um meine liebe Frau Mama abzuholen. Nach einer doppelt so langen Fahrt wie geplant in einem Bus, in dem der Gang mit Gepäck vollgestopft war, bin ich dann endlich erschöpft in Mbale angekommen. Nach einer Dusche ging es dann direkt mit dem Elgon Flyer nach Kampala. Um 10 Uhr abends endlich angekommen, durfte ich dann erfahren, dass ich mich um einen Tag irgendwie vertan hatte und sie doch erst morgen landet. In dem Moment konnte ich einfach nur noch loslachen…. unfassbar aber wahr. So habe ich dann noch einen Tag in Kampala verbracht, um dann endlich rechtzeitig am Flughafen zu stehen.

Ich bin überzeugt, dass alles so kommt wie es kommen soll (gell meine liebe Sybil ;-)). Der Beweis dafür ist, dass einen Tag später, an dem ich eigentlich zurückgefahren wäre (hätte ich gewusst, dass meine Mama erst einen Tag später landet) ein Bus auf dem Weg von Nairobi nach Kampala von einer Granate getroffen wurde. Was ich aus all diesen Ereignissen gelernt habe: Nicht immer gleich grün und blau ärgern, sonder alles positiv sehen und nicht voreilig urteilen.

Oder wie man es auf Swahili sagt: Hakuna Matata